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Wie und warum wird Weihnachten gefeiert?heiligabend

Weihnachten ist das christliche Hochfest zur Geburt von Jesus Christus und findet vom 25. Dezember statt. In den meisten Ländern dieser Welt ist dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag. Die Feierlichkeiten zu Weihnachten beginnen jedoch meist schon am Vorabend, dem Heiligen Abend. Viele Länder begehen zudem noch den zweiten Weihnachtsfeiertag, den Stephanstag, am 26. Dezember.

Entstehung von Weihnachten

Da weder durch die Bibel, noch durch historische Quellen belegt ist, wann Jesus tatsächlich geboren wurde, ist es umstritten, wie es zum Datum von Weihnachten kam. Viele Experten tendieren jedoch zu einem Zusammenhang mit dem heidnischen Fest zur Wintersonnenwende, denen die Christen mit der Feier zur Geburt Jesus‘ etwas entgegensetzten wollten. Historisch belegt ist der 25. Dezember als kirchlicher Feiertag in Rom seit 336. Während dieser Tag der Geburtsgeschichte gewidmet ist, geht es am zweiten Weihnachtsfeiertag um die Botschaft des Fleischwerdens Gottes durch die Geburt von Jesus.

Weihnachten im Kirchenjahr

Weihnachten bildet gemeinsam mit Ostern und Pfingsten die drei Hochfeste im Christentum. Das Fest wird mit der Christvesper, dem Gottesdienst am Heiligabend (24. Dezember) eingeleitet und endet mit der „Erscheinung des Herrn“, auch bekannt als Epiphanias oder Heilige Drei Könige, am 6. Januar. Einen Höhepunkt während der Weihnachtszeit stellt die Christmette dar, die Mitternachtsmesse, die vom 24. auf den 25. Dezember stattfindet.

Diese Regelung existiert jedoch erst seit der Liturgie-Reform im Jahr 1963. Vorher begann die Weihnachtszeit im Kirchenjahr bereits mit dem 1. Advent und dauerte bis zum 2. Februar an, bekannt als Mariä Lichtmess.

Bräuche zu Weihnachten

Weihnachten wird von Christen und Nichtchristen auf der ganzen Welt gefeiert. Ein geläufiger und länderübergreifender Brauch ist dabei das gegenseitige Beschenken. Diese Tradition geht auf Martin Luthers Initiative zurück. Ursprünglich fand die Bescherung am Nikolaustag statt. Da Luther und andere Reformanten die Heiligenverehrung ablehnten, verschoben sie das Verteilen der Geschenke 1535 auf Weihnachten und lenkten das Interesse somit auf Jesus Christus. In vielen römisch-katholischen Familien fand die Bescherung jedoch noch lange Zeit nach 1535 am 6. Dezember statt, in einigen Ländern ist das heute noch so.

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum – wie treu sind deine Blätter

Im 16. Jahrhundert entstand ebenfalls der Brauch, einen Weihnachtsbaum aufzustellen, der sich später, im 19. Jahrhundert, von Deutschland aus in die ganze Welt verbreitete. Vorwiegend diente die Tanne, mancherorts auch die Fichte als Weihnachts- oder Christbaum, der in Wohnungen, Kirchen und an öffentlich Plätzen aufgestellt wurde. Derzeit erfreut sich die Nordmanntanne bei den Deutschen großer Beliebtheit, da sie recht lange ihre Nadeln behält.

Nach Weihnachten, muss der Baum nicht zwangsläufig auf den Müll landen. In München-Haidhausen beispielsweise werden die entsorgten Weihnachtsbäume eingesammelt und als Nahrung für die Tiere im Tierpark Hellabrunn verwendet.

Die Ursprünge für das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes liegen übrigens im heidnischen Glauben, dass immergrüne Pflanzen Lebenskraft verkörpern. Schon im Mittelalter schmückten die Christen zu Weihnachten einen Baum als Abwandlung des Paradiesbaumes, der mit Äpfeln geschmückt wurde und an die Sünde von Adam und Eva erinnern sollte.

Heute hat der Baumschmuck an Weihnachtenganz unterschiedliche Bedeutungen. So ist beispielsweise der Schmuck auf der Baumspitze an den Stern von Bethlehem angelehnt und das Lametta soll Eiszapfen symbolisieren.

Weihnachtsmann oder Christkind?

Der Weihnachtsmann als Symbolfigur des Gabenbringers entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Dort wurde der freundliche, alte Mann mit Rauschbart, rundem Bauch, rotem Mantel, weißem Pelz, Rute und Geschenkesack beispielsweise auf Postkarten abgebildet. Für die braven Kinder brachte er an Weihnachten die Geschenke, für die bösen gab es die Rute.

Durch die Verwendung dieser Symbolfigur in den Coca-Cola-Werbespots ab 1931 sorgte der US-Konzern dafür, dass sich dieses Bild vom Weihnachtsmann in der Gesellschaft etablierte. Besonders in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland sowie in evangelisch geprägten Ländern, wie den Niederlanden, Skandinavien, Großbritannien und den USA ist diese Tradition verbreitet.

In katholisch geprägten Regionen ist hingegen das Christkind verantwortlich für die Geschenke an Weihnachten. Dazu zählen der Süden von Deutschland, aber auch Österreich und Südtirol, die Schweiz, Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Südbrasilien.

Dem Glauben nach bringt das Christkind heimlich, ohne je gesehen zu werden, die Geschenke zu den braven Kindern und wird mit blonden Locken, weißem Gewand, Flügeln und Heiligenschein charakterisiert.

Weihnachten in der evangelischen und katholischen Kirche

Grundsätzlich zeichnen sich der katholische und evangelische Glaube eher durch Gemeinsamkeiten als Unterschiede aus, da beide Richtungen einer Grundreligion entstammen und sich durch den Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus vereinen. Dennoch gibt es in der Art und Weise Weihnachten zu begehen einige Abweichungen.

Während in den evangelischen Gemeinden an Heiligabend die Christvesper am frühen Abend begangen wird, feiern die katholischen Christen kurz vor Mitternacht die Christmette.

Außerdem lehnen evangelische Christen im Gegensatz zu den katholischen Christen die Verehrung der Mutter Maria und der Heiligen ab, da sie befürchten, die Ehrung Gottes dadurch zu schmälern. Aus diesem Grund erweitern evangelische Christen die Feier um den Heiligabend auf zwei weitere Tage, um an Weihnachten ausgiebig die Geburt von Jesus Christus zu feiern. Die katholischen Gemeinden ehren in dieser Zeit wiederum die heiligen Begleiter Jesu‘.

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