Musikalischer Genuss vom Feinsten

Eine großartige musikalische Leistung boten am vergangenen Freitag die Pianistin Gulnora Alimova und der Cellist Grigory Alumyan bei ihrem Konzert in der Kirche St. Sebastianus Bad Bodendorf. Die beiden preisgekrönten MusikerInnen überzeugten mit ihrer unglaublicher Spielfreude und einem anspruchsvollen Programm all diejenigen, die an diesem Abend in den stimmungsvoll beleuchteten Kirchenraum gekommen waren.

Schon das erste Stück „Claire de lune“, das mit zu den bekanntesten Werken von Claude Debussy zählt, nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch die Vielfalt seines musikalischen Schaffens. Es folgten zwei weitere Stücke aus seiner „Suite Bergamasque“ sowie die Sonate für Violoncello und Klavier in D-Moll.

Natalia Kazakova, selbst eine erstklassige Cellistin und Dirigentin des Orchesters des Kreises Ahrweiler, führte durch das Programm und wusste die ein oder andere Anekdote zu den dargebotenen Komponisten und Stücken zu erzählen. Nach der Pause, in dem die Konzertbesucher mit Weinen der Ahrweiler Winzergenossenschaft den lauen Frühlingsabend vor der Kirche genießen konnten, eröffnete Gulnora Alimova den zweiten Konzertteil mit dem Scherzo Nr. 1 Opus 20 in h-Moll von Frédéric Chopin. Es folgten drei Etüden, in der Alimova die musikalische Sprache Chopins durch ihr individuelles Spiel in herausragender Art und Weise zum Ausdruck brachte.

Dann folgte der Höhepunkt des Abends: Chopins „Introduction und Grand Polonaise“ Opus 3 für Violoncello und Klavier in einem Arrangement des französischen Cellisten André Navarra. Dieser setzte in seiner Bearbeitung viele Klavierpassagen in einen Cellopart um, so dass Chopins Werk eine völlig neue Brillanz gewann. Besonders schwierig ist, dass die Klavier-Passagen auf einem Cello eigentlich unspielbar erscheinen. Nicht für Gregoryn Alumyan. Seine Finger flogen virtuos über die Cello-Seiten, untermalt vom harmonischen Klang des Klavierparts Alimovas. Eine großartige Darbietung, die das Publikum mit Standing Ovations honorierte. Alimova und Alumyan bedankten sich bei ihren Zuhörern abschließend mit gleich zwei Zugaben von César Franck und stellten auch hier noch einmal ihre Spielfreude und ihr harmonisches Zusammenspiel unter Beweis.

Wer das hochkarätige Konzert verpasst hat, erhält bereits in wenigen Wochen eine weitere Gelegenheit, Alimova und Alumyan live zu erleben: Am 26. Mai um 18 Uhr sind sie gemeinsam mit dem Violinisten und 1. Konzertmeister des Beethoven-Orchesters, Mikhail Ovrutsky, erneut in Bad Bodendorf zu Gast.

Bild: Stehende Ovationen: Gulnora Alimova und Grigory Alumyan brillierten bei ihrem zweiten Konzert in der Kirche St. Sebastianus Bad Bodendorf. Foto: Natalia Kazakova

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